Diagnose: angeborene Zwerchfellhernie – die Geburt

Diagnose: angeborene Zwerchfellhernie – die Geburt

Mittlerweile ist einige Zeit vergangen und ich möchte hier niemanden auf die Folter spannen, sondern einfach unsere Erfahrungen mit Euch teilen. Ich selbst hab nach solchen Berichten gesucht, als ich noch Schwanger war und nicht wirklich was finden können.

Damit es aber nicht zu viel auf einmal wird, habe ich es in mehrere Beiträge unterteilt. Ihr bekommt jetzt jede Woche einen neuen Beitrag dazu.

Wie viele bestimmt schon gelesen haben ist unser kleiner Engel nun da und wir haben es geschafft. Sie ist etwas zierlicher, aber eigentlich ein ganz normales und vor allem gesundes Baby. Mittlerweile sind wir mehr oder weniger in unserem Alltag angekommen, aber bis hier war (ist es noch) es ein langer, harter Weg.

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Der letzte Beitrag endete kurz vor dem geplanten Geburtstermin in Mannheim. Wir sollten am Freitag bereits anreisen, damit es am Montag morgen direkt losgehen kann. Nach einer schlaflosen Nacht ging es also in Richtung Mannheim, dort pünktlich angekommen bei der Anmeldung im Kreißsaal, herrschte ein riesen Chaos. Keiner hatte wirklich Zeit für uns, obwohl wir einen Termin hatten für Narkose-Gespräch etc. Dann hatten sie auch eigentlich gar kein Zimmer für uns, also für mich schon, aber nicht für meinen Mann als Begleitperson. Es stand von Anfang an fest das er dabei ist und wir eigentlich ins Patientenhaus sollten. Nun war die rede von der Station, wo eben nichts frei war. Trotz des ganzen durcheinander bekamen wir dann zumindest schon mal ein Zimmer im Patientenhaus. Und im Laufe des Tages auch die Termine mit Narkosarzt und Gyn., außerdem noch ein CTG und das war´s dann auch schon für den Tag.

Was wir an dem Wochenende dort noch gemacht haben, neben einem CTG jeden Tag, um irgendwie die Zeit rum zubekommen, könnt ihr in dem Wochenende in Bildern nachlesen. Für den Montag an dem der Kaiserschnitt stattfinden sollte, haben wir keine genaue Uhrzeit bekommen. Ich sollte einfach ab morgens nüchtern bleiben und ab 7 Uhr auf den Anruf warten, dass es los geht. Sobald das Timing mit den Kinderärzten passt, kann es quasi losgehen. Als wenn das warten nicht schon schlimm genug ist, kommt dann noch wieder die Ungewissheit dazu, ob es überhaupt an dem Tag was wird.

Am Montag 05.08.2019 ging es dann anstatt in den OP um kurz nach 10 Uhr erst mal in den Kreißsaal für ein Ultraschall und CTG. Während dessen hieß es dann aber, geht gleich los. Da hatten wir in dem Moment gar nicht mit gerechnet. Um so besser aber, bleib keine Zeit mehr zum denken. Nach dem CTG durfte ich mich dann in mein OP-Hemdchen schmeißen und kurz danach ging es auch schon los. Zum Glück wusste ich bereits wie es ungefähr abläuft von der ersten Schwangerschaft, da passierte allerdings alles mit Wehen und ging recht schnell. Jetzt fühlte sich alles so komisch an. Ich hatte riesen Panik, dass es mit der Spinalanästhesie nicht klappt, da es erst so arg drückte und sie es 2mal richten mussten. Aber es hat dann doch funktioniert. Vollnarkose hätte ich absolut nicht gewollt. Einfach aus Angst aufzuwachen und nicht zu wissen ob mein Baby lebt oder nicht.

Nun ging alles ganz schnell. Mein Mann stand mir zur Seite und all die Ärzte im Raum. Alle haben einen irgendwie betüddelt und wir haben den Namen schon mal aufgeschrieben. Es hieß noch, dass die alte Narbe genommen werden soll ( Scheinbar hat der Arzt sich umentscheiden, denn sie ist dadrüber und etwas schief “der Blödmann” aber es gibt schlimmeres ) und dann ging es noch schneller.

Auf einmal überschlug es sich. 12:18 Uhr: Ein quieken, es hieß “Tuch runter!” und da war sie unsere Tochter <3 für einen Blitzmoment durften wir sie sehen und dann, war sie auch schon wieder weg.

Für sie ging es mit den Kinderärzten nach nebenan, damit diese sie dementsprechend “behandeln” konnten. Nun war das Kind weg und ich konnte weiter versorgt werden. Mein Mann wurde bei dem Anblick unseres bläulichen Babys doch etwas flau. Aber dieses lange warten, bangen, hoffen und dann auf einmal ist sie endlich da und dann auch schon wieder weg. Gefühlschaos hoch 10, einfach unbeschreiblich.

Als ich dann fertig war, wurden wir in den Kreißsaal zurückgebracht und mein Mann konnte seine OP Kleidung wieder ablegen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam unser Engel zu uns rein geschoben, so dass wir sie einmal in Ruhe anschauen konnten. Da war sie nun endlich, sie lag einfach da, ganz wehrlos und total verkabelt in ihrem “gläsernen” Bettchen. Wir durften noch ein Foto machen, bekamen eine kurze Info über Maße und Gewicht, alles weitere sollte dann oben auf der Neonatologischen Intensivstation passieren. Ab ca. halb 3 durfte mein Mann dann endlich zu ihr. Dort sollte er dann auch etwas mehr erfahren, wie es un wirklich um sie steht. Ich für meinen Teil musste erstmal die Augen zu machen.

Für mich ging es recht schnell wieder auf unser Zimmer, dort konnte ich mich noch etwas ausruhen. Zum frühen Abend, wurde ich soweit wieder auf die Beine gebracht, damit auch ich endlich zu unserem Engel konnte. Mein Mann durfte mich im Rollstuhl zu ihr schieben.

Man muss dazu sagen, ein Kaiserschnitt ist eine Bauch-OP und kein kleiner Eingriff. Dementsprechend unangenehm war die Tour zur Intensivstation, aber das war mir ziemlich egal. Es gibt nur ein Ziel, sein eigenes kleines Baby endlich wieder zu sehen!

Bei unserem Engel angekommen, wurde uns erklärt, dass es zunächst recht gut aussieht. Dabei sind aber die ersten 24-48 Stunden wichtig und es waren erst wenige Stunden vergangen seit der Geburt. Sollte ihr Kreislauf aber weiter stabil bleiben, braucht sie kein ECMO (extrakorporale Membranoxygenierung). Das wäre natürlich richtig toll! Wir haben noch eine Telefonnummer mitbekommen, da dürften wir jederzeit anrufen und uns erkundigen. Sollte aber etwas sein, würden sie sich bei uns melden. Etwas später ging es wieder aufs Zimmer, ich musste mich unbedingt ausruhen, obwohl es mir sau schwer fiel. Richtig schlafen konnte ich sowieso nicht, da bisher liegen nur auf dem Rücken möglich war und ich mein Baby einfach so wahnsinnig vermisst habe. Aber nicht nur mein Baby, auch unsere kleine Maus die soweit weg von uns war. Sie hat uns so wahnsinnig gefehlt in der ersten Zeit dort in Mannheim…

 

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Die Geburt war erstmal überstanden. Wie es mit unserem Engel weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Beitrag zu dieser “Serie” nenne ich es einfach mal. Ihr könnt den Blog auch abonnieren, dann bekommt ihr beim nächsten Beitrag direkt eine E-Mail.

 

 

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3 Kommentare

  1. Ach Mensch, da musste ich direkt mitfühlen! Als meine kleine zur Welt kam, 5 Wochen zu früh, durfte ich sie zumindest kurz kuscheln, bevor es für sie auf die Intensivstation ging.
    Wie oft durftest du denn bei ihr sein? Mich hat dieser 3 Stunden Abstand total fertig gemacht! Viele Kliniken sind da aber freundlicher und lassen die Eltern öfter herein…

    Weiterhin alles liebe euch ♥️

    Viele Grüße
    Wioleta

  2. Ach Mensch, es ist so doof, wenn man sein Baby gleich wieder abgeben muss, kaum dass man es geboren hat. Meine Größe war fast 5 Wochen zu früh dran und musste ebenfalls auf die Neonatologie. Ich durfte 5 Minuten kuscheln und weg war sie. Alles kam mir so unwirklich vor. Gerade die Geburt hinter mich gebracht, aber kein Kind in meinem Arm… Echt doof! Zum Glück ging es ihr so gut, dass wir sie nach 5 Tagen mitnehmen durften. Ich bin gespannt, wie es euch weiter ergangen ist!

    Liebe Grüße
    Britta

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